Wie überall auf der Welt ist die Lebensraumzerstörung der Hauptfeind der Schlangen, dicht gefolgt von der Unkenntnis der Menschen. Immer noch sterben viel zu viele Schlangen den „Knüppeltod". Dabei sind in Deutschland nur zwei Schlangen giftig: die Kreuzotter und die Aspisviper und die gehen den Zweibeinern lieber aus dem Weg.
In Elze alarmierte ein aufmerksamer Mann die Polizei: Eine Schlange schlängelte durch seinen Vorgarten und wer weiß schon ob giftig oder nicht. Das, so weiß die Polizei, weiß Peter Deicke, Leiter des Familienparks in Sottrum, der früher Schlangen in aller Welt gejagt hat. Kurze Zeit später war der professionelle Schlangenfänger vor Ort und konnte das Tier identifizieren: Eine „Strumpfbandnatter" aus Nordamerika, höchstwahrscheinlich einem Terrarium entlaufen. „Bei warmen Wetter", so Peter Deicke, „müssen die Besitzer von Reptilien aufpassen." Die Tiere, sonst starr und unbeweglich, werden mit den hohen Temperaturen sehr lebendig und finden Ausgänge, die vorher unentdeckt blieben.
Eine Strumpfbandnatter ist aber ein harmloses Geschöpf. Ungiftig, freundlich und umgänglich. Das demonstrierte Peter Deicke im Familienpark gleich den neugierigen Besuchern. Wer hat Angst vor Schlangen? Fast jeder, doch wie man seine Angst überwinden kann, zeigte der 10-jährige Marvin. Er ließ sich die kleine Schlange um den Hals legen, ein Knoten und fertig war die Schlangenkrawatte. Etwas mehr zu tragen hatte dagegen die 14-jährige Sonja. Peter Deicke führte die Demonstration von Schlangen gleich mit einer thailändischen Tigerpython fort. Sie lebt im Familienpark Sottrum, wiegt 30 kg und ist 10 Jahre alt. Jeder wollte die große Würgeschlange anfassen, doch nur wenige trauten sich, wie Sonja, die Schlange um den Hals zu tragen. Zum Glück wusste Peter Deicke, dass die Schlange keinen Hunger hat!